Verkehrszahlen des Flughafens Friedrichshafen aus dem Pandemie-Jahr 2020
Passagierzahlen und Flugbewegungen sind nach rund 5 Monaten Lockdown zurückgegangen. Der Flughafen war allerdings jeden Tag geöffnet und betriebsbereit.
Datum | 22.09.2020 |
Durch die weltweite COVID-19 Pandemie wurde die gesamte Luftverkehrsbranche existentiell getroffen. Die Auswirkungen auf den regionalen Flughafen in Friedrichshafen haben dazu geführt, dass der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der Flughafen Friedrichshafen GmbH (FFG) ein Gutachten durch die Unternehmensberatung „Roland Berger“ beauftragt haben. Nach der gemeinsamen Sitzung von Kreistag und Gemeinderat am 21. September 2020 wird das Ergebnis des Gutachtens vorgestellt.
Seit Anfang Juni 2020 ist das renommierte Beratungsunternehmen Roland Berger damit beauftragt, ein Gutachten zur Zukunft des Flughafens Friedrichshafen zu erstellen. Dabei sollte grundsätzlich die Nachhaltigkeit und damit die künftige Entwicklung der Verkehre in Friedrichshafen geprüft werden. Der besondere Fokus lag darauf, strategische Handlungsoptionen und den damit zusammenhängenden Finanzbedarf zu evaluieren und grundsätzlich zu prüfen, ob der Flughafen in seiner bestehenden Form wirtschaftlich zu betreiben ist.
Diese ambitionierte und komplexe Untersuchung wurde in der kurzen Zeitspanne bis zur Gesellschafterversammlung Ende August 2020 intensiv bearbeitet. Das klare Ergebnis wurde mit einer eindeutigen Empfehlung den Gremien der FFG – Aufsichtsrat und Gesellschaftern – vorgelegt. Die Ergebnisse und Beschlussempfehlungen müssen nun in den Gremien der wichtigen Gesellschafter des Flughafens vorgestellt, diskutiert und beschlossen werden. Zum Auftakt dazu diente eine gemeinsame Informationsveranstaltung von Gemeinderat und Kreistag, die gestern stattfand.
Die Analysen und Untersuchungen von Roland Berger waren trotz des engen Zeitplans sehr tiefgreifend und umfassend. Die Ergebnisse lauten wie folgt:
Die Mittelzufuhr ist verteilt auf die einzelnen Jahre und wird durch verschiedene Finanzierungsinstrumente durch die Gesellschafter und den Flughafen aufzubringen sein. Dazu zählt ein durch öffentliche Gelder bezuschusster Ausgleich des finanziellen Schadens, der durch die Corona-Krise entstanden ist. Private Beteiligungs- und Fremdfinanzierungen sind ebenfalls Teil der notwendigen Finanzierung. Einen größeren Teil wird eine vorübergehende Umstrukturierungshilfe ausmachen.
In einem Folgeschritt wird man prüfen müssen, ob die Umstrukturierungshilfe in einen möglicherweise beihilfenrechtlich erforderlichen Umstrukturierungsplan münden muss. Diese Prüfungen werden neben den Gremienbefassungen weiter vorangetrieben. Im gesamten Finanzierungsverfahren werden die europäischen und deutschen Vorschriften zur Genehmigung der Beihilfen/Zuschüsse eingehalten. Die Abklärung mit den zuständigen Behörden steht noch aus.
„In der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit wurden mit großem Einsatz die möglichen strategischen Optionen des Flughafens und der damit zusammenhängende Finanzbedarf erarbeitet. Der Flughafen musste sich dabei auch mit kritischen Aspekten und Überlegungen von einer Verkleinerung bis zur Aufgabe des Geschäftes auseinandersetzen.
Das Resultat bestätigt die bisherige Ausrichtung und honoriert den stets sorgsamen Umgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den limitierten finanziellen Mitteln. Es freut mich daher, dass Roland Berger die Bedeutung des Flughafens für die Region unterstreicht und eine Fortführung des Betriebes empfiehlt.
Das Ergebnis der Untersuchungen wird in den kommenden Wochen in den politischen Gremien reflektiert und zur Entscheidung gebracht. Es ist wichtig für die Region und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier Klarheit über das weitere Vorgehen und für die nähere Zukunft zu bekommen. Mein Dank gilt der gesamten Belegschaft für den effizienten Betrieb des Flughafens in dieser schwierigen Zeit, unseren Gremien für die kritische Begleitung des Gutachtens und den Verfassern des Gutachtens“ so Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer der Flughafen Friedrichshafen GmbH.